Baldr – Gott des Lichts, der Reinheit und der Hoffnung
Baldr ist einer der edelsten und beliebtesten Götter der nordischen Mythologie. Er verkörpert Licht, Schönheit, Gerechtigkeit und Unschuld. Wo er erscheint, weicht Dunkelheit, und selbst die Götter in Asgard sehen in ihm ein Ideal von Reinheit und Güte. Seine wichtigsten Symbole sind das strahlende Licht, die Weiße Farbe und die Misteln, die eine tragische zentrale Rolle in seinem Schicksal spielen.
Baldr ist der Sohn von Odin und Frigg und gilt als Inbegriff des reinen Herzens. Kein anderer Gott wird so geliebt wie er, und seine Gegenwart steht für Frieden, Weisheit und ein harmonisches Miteinander. Sein Traum von einem baldigen Tod erschüttert die Götterwelt tief, denn Baldr ist das Licht, das alle anderen erhellt. Frigg, seine Mutter, versucht daraufhin, ihn zu schützen, indem sie von allem in der Welt einen Eid nimmt, ihm keinen Schaden zuzufügen. Steine, Metalle, Pflanzen, Tiere — alles schwört, Baldr nicht zu verletzen.
Doch eine kleine Pflanze wird übersehen: die unscheinbare Misteln.
Loki, getrieben von Eifersucht und Neid, findet die Mistel und formt daraus einen Speer oder Pfeil. Dann überredet er Baldrs blinden Bruder Höðr, das Geschoss auf Baldr zu werfen, als Teil eines scheinbar harmlosen Spiels. Der Treffer ist tödlich — und mit Baldrs Tod beginnt der Schatten, sich über die Welt zu legen. Kein Ereignis ist für die Götter schmerzhafter.
Baldrs Tod leitet eine Kette kosmischer Veränderungen ein. Sein Verlust gilt als eines der ersten Vorzeichen des Ragnarök, dem Untergang der alten Welt. Doch selbst in dieser Tragödie liegt Hoffnung: Baldr wird nach der Zerstörung der Welt zurückkehren und über eine neue, friedvolle Zeit herrschen.
Baldr steht für all das, was rein, gut und unvergänglich ist. Sein Mythos erinnert daran, wie zerbrechlich Licht sein kann — und wie unvermeidlich seine Rückkehr. Er ist der Gott des strahlenden Guten, der trotz seines Falls das Versprechen von Neubeginn verkörpert.
